1. Budget festlegen – Realistisch planen statt träumen
Bevor ihr euch überhaupt Locations anschaut, solltet ihr euer maximales Budget festlegen – nicht nur für die Miete der Location selbst, sondern auch für alle verbundenen Kosten. Oft sind Nebenkosten wie:
Catering
Servicepersonal
Technik (Licht, Ton)
Möbelverleih
Deko und Blumenschmuck
Endreinigung
meistens nicht im Preis enthalten.
Profi-Tipp:
Fordert immer einen transparenten Kostenvoranschlag an und klärt alle versteckten Gebühren wie Overtime-Zuschläge, Korkgeld oder Gebühren für externe Dienstleister. Eine scheinbar günstige Location kann sich schnell als Kostenfalle entpuppen, wenn man nicht gründlich kalkuliert.
2. Stil & Thema – Die Location muss zu euch passen, nicht umgekehrt
Ob märchenhaft im Schloss, urban im Loft, entspannt im Garten oder rustikal auf dem Landgut – jede Location hat ihren ganz eigenen Charakter. Eure Hochzeitslocation sollte nicht nur schön, sondern vor allem authentisch sein und eure Persönlichkeit widerspiegeln.
Stellt euch Fragen wie:
Passt die Architektur zur geplanten Dekoration?
Harmoniert die Umgebung mit unserem Hochzeitsmotto?
Können wir unser Wunschkonzept hier umsetzen?
Schaut euch vor Ort an, wie viel ihr wirklich verändern müsst, um eure Vision zum Leben zu erwecken – und ob das überhaupt möglich (und finanzierbar) ist.
3. Kapazität & Raumgefühl – Weder zu eng noch zu leer
Eine Location kann noch so traumhaft sein – wenn sie eure Gäste nicht angemessen unterbringen kann, wird sie zum Stimmungskiller. Zu wenig Platz wirkt beengend, zu viel Fläche erzeugt Distanz und Leere.
Faustregel:
Wählt eine Location, die rund 10–15 % mehr Kapazität als eure aktuelle Gästeliste bietet – so bleibt Raum für Tanzfläche, Buffet, Geschenke, Fotoecken oder Lounges.
Checkliste für die Raumplanung:
Gibt es separate Bereiche für Zeremonie, Dinner & Party?
Wie flexibel sind die Räume kombinierbar?
Ist eine barrierefreie Nutzung möglich?
4. Erreichbarkeit & Lage – Zentral oder naturnah?
Die ideale Lage hängt stark davon ab, wie eure Gästeliste aussieht. Kommen viele Gäste von außerhalb? Plant ihr eine kirchliche Trauung mit anschließendem Ortswechsel zur Feier?
Wichtige Fragen:
Gibt es genügend Parkplätze?
Wie nah sind Hotels, Bahnhöfe, Flughäfen?
Gibt es Shuttle-Möglichkeiten oder Taxiservices?
Eine zentral gelegene Location kann für eine größere Hochzeitsgesellschaft mit unterschiedlichen Anfahrtswegen Gold wert sein – vor allem, wenn viele ältere Gäste oder Familien mit Kindern anreisen.
5. Wettertauglichkeit – Was, wenn’s regnet?
Outdoor-Traumhochzeiten sind wunderschön – aber auch riskant. Plant immer einen Plan B für schlechtes Wetter mit ein. Professionelle Locations bieten:
Überdachte Außenbereiche
Indoor-Alternativen mit Atmosphäre
Heizstrahler oder mobile Klimageräte
Tipp:
Stellt sicher, dass der Plan B nicht wie eine Notlösung wirkt, sondern genauso stilvoll und festlich ist wie der ursprüngliche Plan.
6. Ausstattung & Dienstleistungen – Komplettpaket oder Selbstorganisation?
Nicht jede Location bietet das gleiche Leistungsspektrum. Manche liefern ein Rundum-sorglos-Paket mit Personal, Technik, Catering & Deko, andere überlassen alles euch.
Fragt konkret nach:
Gibt es eine Brautsuite zum Umziehen?
Können Dienstleister frei gewählt werden?
Welche Möbel sind im Preis enthalten?
Gibt es Musikanlage, Mikrofone, Lichttechnik?
Profi-Tipp:
Ein erfahrenes Eventteam vor Ort kann eure Planung immens erleichtern – gerade wenn ihr keinen Hochzeitsplanerin habt.
7. Besichtigung & Probeessen – Sehen, schmecken, spüren
Nehmt euch die Zeit für persönliche Besichtigungen – gerne mehrfach und zu unterschiedlichen Tageszeiten. So bekommt ihr ein besseres Gefühl für Licht, Akustik, Gerüche und Atmosphäre.
Wenn die Location Catering anbietet:
Besteht auf ein Probeessen. Testet verschiedene Menüoptionen und achtet auf:
Geschmack & Präsentation
Flexibilität bei Sonderwünschen
Professionalität des Services
8. Frühzeitig buchen – Besonders beliebte Locations sind schnell weg
Gerade Schlösser, Weingüter und exklusive Villen sind oft 12–24 Monate im Voraus ausgebucht – besonders an Samstagen zwischen Mai und September.
Strategien bei Engpässen:
Feiert unter der Woche (z. B. Donnerstag = Brückentag nutzen)
Plant in der Nebensaison (Herbst oder Winterhochzeiten können zauberhaft sein)
Haltet einen Ausweichtermin offen
9. Bewertungen & Empfehlungen – Vertrauen ist gut, Erfahrung ist besser
Was sagen andere Paare über die Location? Wie waren Service, Flexibilität und Kommunikation? Lest Erfahrungsberichte, holt euch Meinungen von Fotografinnen, Videografinnen oder Wedding-Plannern.
Profi-Quellen:
Online-Portale wie Google, Hochzeit.click oder Eventpeers
Hochzeitsmessen (direkter Austausch mit Dienstleistern)
Soziale Medien & Gruppen (Facebook, Pinterest, Instagram)
10. Flexibilität – Wie viel Individualität lässt die Location zu?
Einige Locations sind sehr strikt in ihren Regeln, andere bieten große Gestaltungsfreiheit. Fragt frühzeitig:
Darf eigene Deko verwendet werden?
Gibt es Sperrstunden oder Lautstärkebegrenzungen?
Können externe Caterer oder DJs eingebucht werden?
Gibt es Einschränkungen bei offenem Feuer, Konfetti, Haustieren?
Je individueller eure Feier, desto flexibler muss die Location sein.
11. Verträge & rechtliche Absicherung – Kein Raum für böse Überraschungen
Verträge wirken trocken – sind aber euer Schutzschild. Prüft sie gründlich und klärt:
Stornierungsbedingungen
Zahlungsfristen & Anzahlungen
Versicherungsschutz
Regelungen bei Schäden
Wichtig:
Lasst euch alles schriftlich bestätigen – auch Absprachen, die mündlich getroffen wurden.
12. Nachhaltigkeit – Heiraten mit grünem Gewissen
Wenn euch ein bewusster Umgang mit Ressourcen wichtig ist, sprecht das Thema direkt an. Viele Locations haben mittlerweile:
Mülltrennungssysteme
Kooperationen mit lokalen Produzenten
Verwendung regionaler & saisonaler Produkte
Verzicht auf Einwegplastik
Tipp:
Fragt gezielt nach nachhaltigen Optionen für Strom, Wasser, Dekoration und Catering.
13. Unterhaltungsmöglichkeiten – Bühne frei für eure Highlights
Ist Platz für eine Band, ein DJ-Set oder ein Saxofonspieler? Gibt es eine Bühne? Wie sieht die Akustik aus?
Denkt auch an:
Kinderbetreuung oder Spielecke
Rückzugsräume für ältere Gäste
Platz für Fotobox oder Live-Acts
14. Fotografische Kulissen – Eine Location, viele Perspektiven
Eure Hochzeitsfotos sind das visuelle Erbe eures Tages. Achtet darauf, dass die Location:
Außen- und Innenbereiche für Shootings bietet
fotogene Spots wie Gärten, Treppen, alte Fenster oder Wasserflächen besitzt
stimmungsvolles Licht (z. B. große Fenster, golden hour) zulässt
Profi-Tipp:
Fragt euren Fotografen, ob er die Location kennt – oft gibt es geheime Lieblingsplätze, die spektakuläre Aufnahmen ermöglichen.
15. Gästekomfort – Weil zufriedene Gäste glückliche Gastgeber machen
Denkt nicht nur an euch, sondern auch an das Erlebnis eurer Gäste. Dazu gehören:
Ausreichend & gepflegte Toiletten
Garderoben oder Ablageflächen
Sitzkomfort & Sichtlinien
Getränkeempfang beim Eintreffen
Tipp:
Stellt sicher, dass die Wege klar ausgeschildert sind und ggf. ein Host/Hostess zur Orientierung bereitsteht.
Fazit: Die Hochzeitslocation ist der Rahmen für eure Geschichte
Die Wahl der richtigen Hochzeitslocation ist eine der tiefgreifendsten Entscheidungen eurer Hochzeitsplanung. Sie beeinflusst den Stil, die Stimmung, die Organisation – und letztlich die Erinnerungen, die ihr für immer in eurem Herzen (und auf Fotos) mitnehmt.
Nehmt euch die Zeit, vergleicht Angebote, hört auf euer Bauchgefühl – und denkt strategisch. Denn wenn alles passt, wird eure Location nicht nur ein Veranstaltungsort, sondern Teil eurer persönlichen Liebesgeschichte.
Jetzt seid ihr dran:
Plant ihr gerade eure Hochzeit und sucht nach der perfekten Location? Lasst euch beraten, holt euch Inspiration und startet mit einem klaren Plan in die Suche. Und wenn ihr mögt – ich bin nur eine Nachricht entfernt, um euch mit Rat, Tipps oder Fotografie zu begleiten.